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Wertschätzung oder Werbeschleuder? Der erste Eindruck zählt. Auch bei Autoren.




Als Bloggerin bekomme ich regelmäßig Anfragen von Autoren. Egal, ob Rezensionsanfragen, sie mich darum bitten, ihre Bücher bei mir vorzustellen, oder für irgendwelche Aktionen. Ich bin für alles offen und freue mich auch darüber, wenn mir mein Postfach zeigt, dass ich eine neue Nachricht bekommen habe. Es gibt allerdings auch Anfragen, bei denen ich erstmal stutzig werde. Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass das kein gutes Zeichen ist. Genau solche Anfragen führen bei mir in der Regel dazu, dass man bei mir als Autor gegen eine Wand fährt. Eine sehr stabile. Zur Folge hat das eine sofortige Absage, ohne, dass ich mir dein Buch angeguckt habe. Wieso und was für Anfragen ich meine? Das erfährst du in diesem Artikel.

Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass das bei weitem nicht alle Anfragen betrifft. Ich bekomme oft ganz tolle Anfragen von Autoren. Am liebsten würde ich auch mehr davon mit einer Zusage beantworten können, aber das Bloggen ist nur ein Hobby. Deswegen fehlt leider auch oft die Zeit, mich mit mehr Autoren und ihren Büchern zu befassen. Umso besser nachvollziehbar ist es dann also vielleicht für dich, dass Anfragen, die bestimmte Kriterien erfüllen (oder eben nicht), zu einer sofortigen Absage führen. Ich habe hier mal eine kleine Liste zusammen gestellt. Nachrichten, die mindestens einen dieser Punkte erfüllen, führen dazu, dass ich deine Anfrage mit absoluter Wahrscheinlichkeit ablehnen werde.


Unpersönlich Das ist schnell erklärt, und auch begründet. Kommt eine Anfrage rein, die mit „Guten Tag“, „Hallo Blogger“, „Liebe Optimistin“ usw. beginnt, wird schnell klar, dass man sich nicht mit meinem Blog beschäftigt hat. Wieso? Ich habe einen Namen. Den findet man im Impressum, und sogar in meinem Instagram Namen. In der Regel sind solche Anfragen dann auch damit kombiniert, dass sie absolut nicht zu meinem Genre passen. Ja, man kann trotzdem gerne versuchen, mir ein anderes Buch schmackhaft zu machen, aber das muss dann auch gut gemacht sein. Ich hatte schon solche Fälle, dann wurde aber sogar darauf eingegangen, dass ich das Genre eigentlich nicht bei mir poste. Es geht also auch anders. Auf welche Genre ich mich spezialisiert habe, wird schnell klar, wenn man sich anguckt, was ich sonst so poste. Und – News Flash – das steht auch in der Beschreibung meiner Social Media Seiten. Man findet diese Info also genauso leicht, wie meinen Namen. Es hat aber auch einen guten Grund, wieso ich so einen Wert darauf lege, dass man sich wenigstens kurz mit meinem Blog befasst. Immerhin willst du ja auch, dass ich etwas für dich tue. Ich investiere viel Zeit darin, Bücher vorzustellen und ordentlich zu präsentieren, um dir neue Leser zu bescheren. Kommt dann auch noch eine Rezension hinzu, muss das Buch erstmal gelesen und die Rezension geschrieben werden. Und du möchtest dir nicht einmal die fünf Minuten nehmen, dir meinen Blog anzugucken?


Copy-Paste Das steht in sehr enger Verbindung mit dem vorherigen Punkt. Meistens treffen beide auf die gleiche Nachricht zu. Auch hier gilt wieder, dass es immer besser ankommt, wenn ich merke, dass du dich schon mal mit meinem Blog auseinandergesetzt hast. Du kannst mir gerne eine Copy-Paste Buchvorstellung schicken, die du an jeden senden kannst, aber ein paar Worte dazu wären schon schön. Du zeigst mir übrigens besonders schön, dass alle die gleiche Nachricht vorn dir bekommen, und du Blogger zuspamst, wenn du mir die exakt gleiche Nachricht im Abstand von ein paar Stunden mehrfach schickst. Und ja, das kam schon vor. Der Rekord liegt bei 5 Nachrichten über eine Woche lang verteilt, bis ich den Autoren blockiert hatte. Bin ich als Blogger nicht einmal so viel wert, dass du dir merkst, wen du angeschrieben hast?


Wo sind die Infos? Auch das kommt häufig vor. Öfter, als mir lieb wäre. Wenn du möchtest, dass ich dein Buch vorstelle und/ oder rezensiere, was glaubst du, brauche ich da von dir? Kleiner Hinweis: Die Nachricht „Willst du mein Buch rezensieren?“ reicht nicht. Ja, genau solche Anfragen habe ich bekommen. Wenn du möchtest, dass ich dir eine Antwort geben kann, dann wäre es hilfreich, zu wissen, was für ein Buch du meinst. Schreibst du unter einem Pseudonym, wäre es auch gut zu wissen, welches, damit ich mich mit dir und deinen Büchern beschäftigen kann, bevor ich entscheide, ob ich das Buch lesen und vorstellen will. Auch ohne jede Info finde ich dein Buch. Meine Bloggerfreunde nennen mich nicht umsonst ihren persönlichen Sherlock. Aber das ist kein gutes Zeichen, denn dann landet das auf meiner Liste der „Bücher, die ich nie lesen werde“. Wenn du möchtest, dass ich dein Buch vorstelle, zeige mir doch wenigstens, dass dir dein Buch so viel wert ist, dass du gerne darüber redest. Wenn du, als die Person, die das Buch geschrieben hat, nicht einmal weißt, wie du es einem Blogger gegenüber bewerben sollst – was erwartest du dann von mir? Soll ich das für dich machen?


Hingeklatscht Ein naher Verwandter der vorangegangenen Punkte. Erst gestern kam wieder eine von diesem Kaliber bei mir an. Da wird dann kurz nachgefragt, ob ich das Buch bei mir posten könnte, entweder direkt mit Link zum Buch oder man hat sich sogar die Mühe gemacht, eine Grafik von Buch mit Klappentext zu erstellen. Ich denke mal, dass man in diesem Fall von mir möchte, dass ich das genau so poste. Niemals. Gegenüber meiner Leser habe ich eine gewisse Verantwortung. Sie erwarten von mir Buchtipps oder meine persönliche Meinung, auch dann, wenn ich ein Buch nicht gut fand. Habe ich mich aber nie mit deinem Buch beschäftigt, poste ich es nicht bei mir. Warum? Man könnte es als Werbung auffassen, also meine persönliche Empfehlung. Würdest du deinen Freunden ein Buch empfehlen, dass dir irgendein Fremder unter die Nase hält und sagt „Da, empfehl das mal.“?


Das bin nicht ich? Kommt eher seltener vor, ist aber umso amüsanter, wenn es passiert: ich bekomme eine Nachricht, die an eine andere Person adressiert ist. Kam selbst in meinem Mail Postfach schon vor. Da mag die Nachricht noch so spannend klingen, wenn ein vollkommen anderer Name in der Anrede steht, habe ich das Gefühl, dass die Nachricht nicht für mich bestimmt ist. Ja, Fehler können passieren, wir sind alle nur Menschen. Aber ich denke, dass man, wenn man jemanden anschreibt, der Werbung für einen machen soll, besonders darauf achtet, dass die Nachricht bei der richtigen Person ankommt. Ich hatte auch schon Nachrichten mit dem falschen Namen in meinem Postfach und hab dann hinterher noch eine Nachricht bekommen, in der der Fehler entschuldigt wurde. Kommt keine Richtigstellung, habe ich das Gefühl, etwas zu lesen, was nicht für mich bestimmt ist – und antworte deshalb auch nicht, sondern lösche die Nachricht recht schnell. Du würdest auch keine Post lesen, die nicht an dich adressiert ist, oder?



Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass ich Anfragen, bei denen klar ist, dass man sich nicht mit meinem Blog befasst hat, ablehne. Ohne groß darüber nachzudenken, bekommt man bei mir auf solch Nachrichten direkt eine Absage. Ich lehne auch Anfragen ab, die absolut keine Infos enthalten oder wenn man möchte, dass ich blind etwas bei mir poste oder auf Anfragen reagiere, die nicht an mich gerichtet sind. Letzteres kommt wohl am seltensten vor.

Ich hab diesen Artikel hauptsächlich deshalb verfasst, weil es in letzter Zeit gehäuft vorkommt, dass ich genau solche Nachrichten bekomme. Und um ehrlich zu sein: das ist verletzend. Ich weiß nicht, ob das einige Autoren absichtlich machen, oder einfach nicht darüber nachdenken. Mein Blog ist mein Hobby. Ich investiere viel Zeit – meine Freizeit - damit, Bücher vorzustellen. Eure Bücher. In der Hoffnung, dass mehr Leute meine Lieblingsgeschichten lesen. Ja, ich mache Werbung für euch. Und es kostet euch nichts. Außer vielleicht ein paar nette Worte, eventuell auch ein Rezensionsexemplar, wenn ihr besonders großzügig seid und meine ehrliche Meinung haben möchtet. Manchmal habe ich das Gefühl, von vielen Autoren zunehmend nur als eine billige Werbeschleuder betrachtet zu werden. Jemand, dem man einfach eine lieblose copy-paste Nachricht, die davor schon 100 andere bekommen haben oder den Link zum Buch schicken kann. Und der Rest erledige dann ich. Oder wie stellt man sich das als Autor vor, der so etwas macht?

Aber ich stecke so viel Zeit und Energie in meinen Blog – ist es da zu viel verlangt, wenigstens zu wollen, dass ihr euch kurz mit meinem Blog befasst? Ich denke nicht. Deshalb werde ich auch in Zukunft solche Anfragen angemessen ablehnen: mit Copy-Paste Nachrichten, die ich für so ziemlich jede Situation vorbereitet auf meinem PC liegen habe. Falls ich überhaupt antworte.



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