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Autoren im Portrait: Daniela Vogel



Heute habe ich schon das zweite Interview meiner neuen Beitragsreihe »Die Buchwelt unter der Lupe« für euch! Dieses Mal dreht sich alles um Daniela Vogel, von der ihr vielleicht schon einmal etwas gehört habt, wenn ihr mir schon länger folgt.


Daniela ist schon länger Autorin und vor ein paar Jahren durfte ich eines ihrer Bücher bereits für euch lesen und rezensieren. Damals hieß es noch ein bisschen anders, weil es noch über einen Verlag veröffentlicht war, mittlerweile hat Daniela das Buch aber im Selfpublish neu herausgebracht. »Gleann Comhann - Gefangen im Tal der Tränen« gehört bis heute zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Die Kurzfassung: es hat mich von der ersten Seite an gepackt, es war spannend bis zur letzten, die Charaktere haben mich bis heute nicht wirklich los gelassen, genauso wie ihre Geschichte. Ich kann es euch wirklich sehr empfehlen.


Danielas neustes Buch »Donald Macintosh - Im Zeichen des Gevatters« greift hier den Stoff eines Märchens auf, und macht ihre ganz eigene Geschichte draus. Sie erzählt euch aber später noch selbst mehr dazu. hier könnt ihr aber zumindest schon mal dieses wunderschöne Cover bestaunen. Und hier landet ihr direkt auf ihrer Website, um noch mehr über das Buch zu erfahren.


Nun wünsche ich euch aber viel Spaß mit dem Interview. Danielas Social Media Links findet ihr ganz am Ende.


 

Als aller erstes wäre es schön, mehr über dich zu erfahren. Erzähl uns ein bisschen was von deiner Karriere als Autorin – wie bist du an den Punkt gekommen, an dem du gerade bist?


Erst einmal, hallo Tamara. Ich freue mich riesig, dass ich dabei bin. Als mein Vater im Jahr 2000 plötzlich starb, begann ich mich zu fragen, was ich wirklich will: Schreiben. Ich hatte schon in meiner Schulzeit immer mal wieder Kurzgeschichten und Liedertexte geschrieben und auch die Texte zu einem Kindermusical, aber das war es nicht, was ich eigentlich wollte. Mein Vater hat immer sehr viel gelesen, vorwiegend historisch und Fantasy und ich wollte eine Geschichte schreiben, die auch ihn gefesselt hätte. So entstand dann mein erster Fantasyroman, der allerdings bis 2015 in einer Schublade lag, weil ich mich nicht getraut habe, ihn zu veröffentlichen und ich ihn auch ersteinmal für mich geschrieben hatte, um mir zu beweisen, dass ich in der Lage bin, ihn auch fertigzustellen. Irgendwann bekam ich dann eine Mail von Amazon mit der Ankündigung für einen Kindle Wettbewerb. Da das Buch ja fertig war, habe ich mir gedacht, was soll`s, eine Bekannte gebeten ein Cover zu entwerfen und es dann veröffentlicht. Als die ersten positiven Reaktionen kamen, habe ich weitergemacht. Meine erste mystisch romantische, schottische Zeitreise kam dann 2018 bei einem Verlag heraus, der leider nach einem halben Jahr aufgegeben hat. Daraufhin habe ich mich entschlossen, erst einmal nur noch als SPler weiterzumachen. Inzwischen sind neun Bücher von mir erschienen und das zehnte kommt Anfang Mai heraus.





Wie kamst du eigentlich zum Schreiben? Hattest du immer das Bedürfnis, deine eigenen Geschichten zu schreiben oder hat dich ein bestimmtes Buch oder Ereignis dazu inspiriert, mit dem Schreiben anzufangen?


Ich habe ja bereits erzählt, dass mein Vater sehr früh gestorben ist. Wir haben uns immer gegenseitig mit Büchern versorgt, denn auch ich habe sehr viel gelesen. Er war auch immer begeistert, von den Liedertexten und Gedichten, die ich zu festlichen Anlässen verfasst habe. Als er dann plötzlich nicht mehr da war, kam es mir so vor, als würde er ständig zu mir sagen: „Kind du hast eine Gabe, mach was draus.“ Ich weiß nicht, ob du dir das vorstellen kannst, aber diese Stimme wurde immer lauter. Ich habe mich dann, wenn ich ein wenig Zeit abzwacken konnte, hingesetzt und an dem Buch geschrieben. Damals noch mit Füller und von Hand, über 700 Seiten.





Ich kann mir vorstellen, dass es manchmal schwierig sein kann, den Alltag, das Schreiben und alles, was als Selfpubisherin so zu tun ist, nur schwer unter einen Hut zu bekommen ist. Wie machst du das? Hast du bestimmte Zeiten, an denen du schreibst? Oder irgendwelche „Marotten“, die beim Schreiben durchkommen?


Ich setze mich eigentlich immer dann hin und schreibe oder poste in den Sozialen Medien, wenn ich ein wenig Zeit abzwacken kann. Manchmal ist das gar nicht so einfach, aber irgendwie bleibt immer etwas Zeit. Marotten habe ich eigentlich keine, es sein denn, du zählst die Tatsache, dass ich, wenn ich vor meinem Rechner sitze, dermaßen in meine Geschichte abtauche, dass mich nichts und niemand dabei stören kann, dazu.





Du bist ja schon recht lange Autorin. Hat sich bei deinem Schreibprozess irgendetwas geändert, seitdem du ernsthaft begonnen hattest, Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen?


Definitiv, ja. Mein erstes Buch war ja ein reiner Fantasyroman. Den habe ich einfach so heruntergeschrieben. Bei den anderen Büchern, außer beim zweiten Teil dieses Romans, war das ein wenig anders. Ich habe früher nicht nur viel gelesen, sondern mich auch intensiv mit geschichtlichen Dingen, aber auch mit Märchen und Legenden auseinandergesetzt. Da kam mir die Idee, das alles miteinander zu verbinden. Für meine neuen Romane recherchiere ich deshalb sehr viel, dass heißt, die Hälfte der Zeit, bis ein Buch auf den Markt kommt, geht alleine für Recherche drauf. Mal ein Beispiel. Für meinen letzten Roman „Donald MackIntosh - Im Zeichen des Gevatters“ habe ich ein Märchen als Grundlage ausgewählt. Darin kam ein schwer kranker König vor, dem Donald dadurch, dass er sein Bett ständig dreht, das Leben rettet. Jetzt hätte man hingehen können und einen König wählen, der in einer Schlacht verwundet oder einfach nur so schwer erkrankt wäre, aber das erschien mir irgendwie nicht so passend. Wenn du die Geschichte in der Vergangenheit spielen lässt, wie sollte das dann gehen? Könige haben immer in Himmelbetten gelegen. Wie viele Bedienstete willst du dann dazuholen, um solch ein Monsterbett zu drehen? Ich musste also eine Zeit finden, in der ein Kind auf den Thron kam, denn gerade damals war die Kindersterblichkeit enorm. Um ein Kinderbett zu drehen brauchst du höchstens zwei Mann, was wesentlich logischer ist. Zum Glück habe ich eine Zeit gefunden, in die die Geschichte gepasst hat.





Wenn du Ideen für mehrere Geschichten hast – wie entscheidest du, welche du schreiben möchtest? Schreibst du einfach, wozu du schnell die meisten Ideen hast, oder ist das bei dir eher abhängig davon, was dir einfach besser gefällt? Spielt vielleicht auch eine Rolle, was gerade auf dem Buchmarkt beliebt ist?


Manchmal ist es wirklich erstaunlich, wie viele Ideen mir gleichzeitig durch den Kopf gehen. Ich entscheide mich dann meist für die, bei der die Protagonisten für mich schon am greifbarsten sind. Ich habe aber auch schon an mehreren gleichzeitig gearbeitet. Die eine geschrieben und für die andere recherchiert. Der Buchmarkt spielt bei mir kaum eine Rolle. Ich werde mich nicht verbiegen und meine Protas in Schubladen zwängen, nur weil es gerade angesagt ist. Ich hoffe einfach darauf, dass meine Geschichten den Leser*innen auch so ganz gut gefallen.





Du hattest erwähnt, dass du in deinen Büchern oft Märchen und Sagen verarbeitest. Wie kam es dazu? Gab es dafür irgendeinen speziellen Anstoß? Und wie entscheidest du, welche du gerne in deinen Geschichten einfließen lassen möchtest?


Ich war in meiner Kindheit sehr oft bei meinen Großeltern. Mein Opa war einfach faszinierend. Er kannte ganz viele Gedichte und auch alte Sagen und Legenden auswendig und ich habe zu gerne zugehört, wenn er sie erzählt hat. Zudem musste meine Uroma mir sämtliche Märchenbücher, die ich in die Finger bekam, ständig vorlesen. Heute tut sie mir schon fast leid, denn ich konnte nie genug davon bekommen. Später habe ich mir dann eine wahre Sammlung zugelegt. Angefangen mit den Nibelungen bis hin zu Märchen aus 1001 Nacht. Ich finde, jede dieser Geschichten hat irgendwo ein tatsächliches Ereignis als Grundlage oder beinhaltet eine Warnung. Viele Wesen, die in den Geschichten vorkommen, wie Geister, Hexen, Feen, der Teufel oder auch der Tod wurden in vergangen Zeiten als reale Figuren angesehen und auch dargestellt. Warum also nicht ein historisches Ereignis mit dem Aberglauben der damaligen Zeit verbinden? Nimm Glencoe. In dem Tal ist ein Massaker geschehen. Heißt es nicht, dass die Geister der Verstorbenen bei einem gewaltsamen Tod nicht zur Ruhe kommen können? Demnach fand ich, einen Geist dort erscheinen zu lassen, sehr passend und gerade in Schottland existieren Unmengen solcher Geschichten. Ihr könnt euch also noch auf einige davon freuen.





Du veröffentlichst deine Bücher selbst, hast aber auch schon über einen Verlag veröffentlicht. Was hat dich dazu bewegt, jetzt den Weg als Selfpublisherin zu gehen?


Wenn du alles selbst entscheidest, brauchst du hinterher, wenn es in die Hose gehen sollte, keinem anderen die Schuld dafür zu geben. Du hast die alleinige Entscheidungsgewalt, sei es bei dem Cover, dem Klappentext, dem Lektorat, dem Korrektorat und, und, und... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn du bei einem Kleinverlag unter Vertrag stehst, das Problem hast, dass du selbst für die Werbung sorgen musst. Du hast also im Grunde genommen zuerst die Arbeit mit dem Schreiben und musst dann auch noch für das Marketing sorgen, bekommst aber nur einen Bruchteil von den Tantiemen. Bei großen Verlagen ist das wahrscheinlich anders, aber auch da ist es schwierig, wenn du dir noch keinen Namen gemacht hast, genug Werbebudget für dein Buch zu bekommen, um es in die Charts zu katapultieren. Deshalb mache ich lieber alles selbst.





Hättest du die Möglichkeit dazu, würdest du wieder über einen Verlag veröffentlichen?


Wenn ich wüsste, dass er auch Werbung für das Buch machen würde, sofort. Ich bin kein Werbegenie und mir fällt es immer noch schwer, mich selbst zu loben oder in den Vordergrund zu stellen. Wenn mir das jemand abnehmen könnte, wäre mir sehr geholfen. Allerdings kann man auch bei einem Verlag leider nicht davon ausgehen.





Hattest du falschen Vorstellungen vom Selfpublishing, bevor du diesen Weg gegangen bist? Was denkst du, sind die am weitesten Verbreiteten, die Autoren generell zu haben scheinen?


Es war mir von Anfang an klar, dass da eine Menge Arbeit auf mich zu kommt. Aber, dass Marketing zwei Drittel der Zeit einnimmt, damit hätte auch ich nicht gerechnet. Ich denke, die meisten Autoren gehen ziemlich blauäugig an die Sache heran, so unter dem Motto: Ich habe einen Bestseller geschrieben und nun lasse ich ihn auf die Leserschaft los. So ist es aber nicht. Gut, du hast das Buch fertig, glaubst du, aber, wenn du es professionell vermarkten willst, muss es auch professionell sein. Du brauchst ein Lektorat, ein Korrektorat, Buchsatz, einen Klappentext, ein Cover und Marketing. Viele sparen da am falschen Ende. Wenn du von Covergestaltung keine Ahnung hast, dann solltest du es lieber in die Hände eines Profis geben. Das gilt auch für die anderen Dinge. Gerade dadurch, dass viele es nicht machen, hängt dem SP immer noch der Ruf an: Die haben keinen Verlag bekommen, deshalb bringen sie es selbst heraus. Das ist ein Irrtum. Viele SPler haben sich bewusst für diesen Weg entschieden, weil sie schlechte Erfahrungen mit Verlagen gemacht haben. Sie stecken viel Zeit, Herzblut und auch Geld, in ihre Projekte, deshalb versteh ich es auch nicht, wie man sein Buch dann für 0,99€ heraushauen kann. Wenigstens die Unkosten sollten durch die Einnahmen ja gedeckt werden, denn niemand möchte an einem Jahr Arbeit nichts verdienen.





Was würdest du als die größte Herausforderung als Selfpublisherin bezeichnen? Und wie gehst du damit um?

Das Marketing. Ich habe da extreme Schwierigkeiten, denn ich bin nicht der Typ, der auf eine Werbung schreibt: Lest das einzigartige neue Werk der Autorin xy. Es ist ein Meilenstein usw. Auch finde ich es immer schlimm, wenn tagtäglich in sämtlichen Gruppen immer dasselbe Buch angepriesen wird. Doch leider muss man es anscheinend so machen, um nicht in Vergessenheit zu geraten.





Was würdest du sagen, ist der größte Fehler, den ein Selfpublisher machen kann?


Zu denken, wenn das Buch geschrieben ist, sei es fertig. Nein. Die Geschichte ist abgeschlossen, aber noch lange kein fertiges Buch. Und man sollte niemals meinen, dass man alles alleine kann. Dann lieber einen Profi zur Hand nehmen. Man will ja nicht, das das erste auch das letzte Buch bleibt, weil niemand den Nachfolger mehr kaufen will.





Hat Selfpublishing sich verändert, seitdem du als Autorin veröffentlichst?


Ja. Gerade Corona hat viele Autor*innen auf den Markt gebracht, die es so handhaben, wie man es nicht tun sollte. Für die Leser*innen wird es dadurch immer schwerer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wenn das Buch ein halbwegs anständiges Cover hat, du es für 0,99€ auf den Markt wirfst, es dann auch bei Facebook und Instagram bewirbst, wird es vermutlich so gut gekauft, dass es im Ranking schnell nach oben kommt. Doch dann wird es gelesen und... Jetzt bist du da, als Autor, der wirklich professionell arbeitet. Du kannst dein Buch nicht für 0,99€ heraushauen, sondern nimmst 3,99€. Das ist vielen schon zu teuer, sie bekommen ja billigere, das heißt, du verschwindest sofort im Nirwana, weil niemand dein Buch kauft. So unter dem Motto: Ein SPler darf nicht soviel verlangen, er hat ja keine Kosten. Manchmal kann das ganz schön frustrierend sein.





Welche Tipps würdest du neuen Autoren geben, die ihre Bücher selbst veröffentlichen möchten?


Wenn ihr es professionell machen wollt, dann holt euch Hilfe. Und... Gebt auf keinen Fall zu schnell auf! Es dauert seine Zeit, sich eine Leserschaft aufzubauen. Doch wenn eure Geschichten gut sind, dann wird sich das irgendwann herumsprechen.





Welchen Aspekt des Selfpublishing gefällt dir am besten? Beziehungsweise was würdest du als den größten Vorteil gegenüber dem Veröffentlichen über einen Verlag bezeichnen?


Dass alles in meiner Hand bleibt. Ich suche das Cover aus, entscheide wie der Klappentext geschrieben ist und das Wichtigste: niemand versucht, meine Geschichte so umzuformen, dass sie in den Buchmarkt hineinpasst.





Was würdest du im Gegensatz dazu als den größten Nachteil des Selfpublishing bezeichnen? Glaubst du, es gibt irgendetwas, was du als Autorin bei einem Verlag geboten bekommen könntest, was dir jetzt fehlt?


Wie schon gesagt, du musst auch alleine für das Marketing sorgen. Auch ist es schwierig, als SPler sein Buch in eine Präsenzbuchhandlung zu bekommen. Das können zumindest große Verlage. Kleine haben da auch schon ihre Schwierigkeiten.





Wo wir gerade bei Marketing sind - als Bloggerin interessiert mich das brennend: wie wichtig ist die Zusammenarbeit von Autoren und Bloggern für dich? Gibt es etwas, was du dir von der Bloggerszene wünschen würdest oder etwas, was besonders hilfreich für dich ist oder wäre?


Blogger sind sehr wichtig. Ihr habt meist eine große Anzahl Follower, die auf euer Urteil vertrauen. Wenn jemand solch eine Marketingniete wie ich ist, dann ist er auf euch gänzlich angewiesen. Ich bin aber auch nicht der Typ, der euch ständig belauert und euch in Beschlag nimmt. Ich weiß, auch eure Zeit ist begrenzt und ihr macht das alles, weil ihr Spaß daran habt. Genau wie wir Autoren. Ich denke, wir können froh sein, dass ihr uns so toll unterstützt. Ohne euch würden wir noch weniger wahrgenommen.





Als wie wichtig würdest du Marketing als Selfpublisherin beschreiben? Wie gehst du vor?


Marketing ist sehr wichtig, denn nur so erlangt man Sichtbarkeit. Ich mache zum Beispiel mit jedem neuen Buch eine Leserunde auf Lovelybooks. Dann habe ich einige Blogger, die meine Bücher als Reziexemplare bekommen. Zusätzlich mache ich hin und wieder Verlosungen auf meinen Seiten bei Facebook und Instagram. Ich poste Werbung in Gruppen, betreibe eine eigene Website und seit einiger Zeit auch einen Newsletter. Außerhalb der Medien gehe ich auf Messen und dieses Jahr sogar auf ein schottisches Festival. Und dann natürlich durch Lesungen, sowohl online als auch präsent. Am 03.02.2023 um 19.00 Uhr findet zum Beispiel eine Onlinelesung meines allerersten Buches auf meiner Seite bei Facebook statt. Ihr seid alle herzlichen eingeladen.





Wenn du am Buchmarkt eine Sache ändern könntest: was wäre es und warum? Was sollte sich ändern, dass Autoren es leichter haben, ihre Bücher an den Leser zu bringen?


Auf jeden Fall sollte es für SPler und auch Kleinverlage einfacher werden, ihre Bücher in die Präsenzbuchhandlungen zu bekommen. Im Wust des Internets gehen Bücher schnell unter. Wenn man aber seine Prints in diversen Buchhandlungen hat, dann kommt es auch gerne mal zu Spontankäufen.

Was auch sehr schwierig ist, ist Lesungen zu organisieren. Ich habe ja schon erwähnt, dass der Ruf des SPs sehr gelitten hat. Dadurch wollen viele keine SPler für Lesungen oder sie werden nicht bezahlt. Ich habe mal auf meine Nachfrage bei einer großen Buchhandlung zu hören bekommen, dass sie nur richtige Autoren lesen lassen. Kann man ein unrichtiger Autor sein?





Jetzt kommen wir langsam, aber sicher zum Ende. Und wieder zurück zu deinen Büchern. Du hast immerhin schon Einige geschrieben. Welches davon ist dein absolutes Lieblingsbuch, das wir unbedingt lesen sollten? Stelle es uns doch kurz vor.


Ich habe eigentlich kein richtiges Lieblingsbuch. Meine Bücher sind wie meine Babys, da sagt man auch nicht, dass man das eine lieber hat als das andere, denn alle sind ein Teil von mir. Was ich allerdings sehr schade finde, ist, dass meine Märchen etwas zu kurz kommen. Ich habe inzwischen zwei Märchenadaptionen herausgebracht. Beides schottische Versionen von Märchen, die wir auch von den Gebrüdern Grimm kennen. Das Erste heißt „Schwanenfeder, Ginster & Gold“ und ist eine Adaption des Märchens „Von dem König, der seine Tochter heiraten wollte“ bei den Gebrüdern Grimm heißt es „Allerleirauh“. Und natürlich mein letztes Buch „Donald MackIntosh - Im Zeichen des Gevatters“, ursprünglich „Donald mit der Hucke“ bei den Gebrüdern Grimm „Gevatter Tod“. Das hört sich ziemlich düster an, ist es aber nicht. Es handelt von einem armen Holzsammler, der gerne seinem Leben mehr Bedeutung geben würde. Da begnet er dem Tod, der ihm einen Handel vorschlägt. Er macht ihn zu einem berühmten Arzt, wenn Donald ihn im Gegenzug nicht hintergeht, ansonsten gehört er dem Tod. Der Tod verspricht ihm an jedem Krankenbett aufzutauchen. Wenn er am Fußende steht, wird der Kranke gesund, am Kopfende allerdings gehört er dem Tod. Donald geht auf den Handel ein und wird zum berühmtesten Arzt in ganz Alba. Dann jedoch wird er an das Krankenbett des Königs gerufen... Wer jetzt schon neugierig ist, für den sei noch erwähnt, dass Donald nicht nur ein berühmter Arzt wird, sondern auch seine große Liebe findet. Eine Liebe, die stärker ist als der Tod ...

Ihr könnt das Buch als eBook bei Amazon bekommen und auch über KU lesen. Das Print ist überall im Handel erhältlich.





An was arbeitest du gerade? Kannst du uns einen kleinen Einblick in das geben, was wir als nächstes von dir erwarten können?


Als nächstes wird Anfang Mai wieder eine Zeitreise von mir erscheinen. Diesmal geht es um Kendrick MacPherson und Annabelle Murray. Annabelle ist Anwältin und kümmert sich für ihren Chef immer um ganz spezielle Fälle, da sie ein wahres Naturtalent in Sachen Recherche ist. Sie bekommt von ihm den Auftrag, in einem alten Herrenhaus nach der Besitzurkunde zu suchen, da der Besitzer ihre männlichen Kollegen bereits alle mit Waffengewalt vertrieben hat. Zuerst ist sie geschockt, doch dann nimmt sie dennoch den Auftrag an. Wie sich herausstellt, ist der Besitzer ein Mann, der zwischen den Zeiten gefangen ist. Nur wenn er Wiedergutmachung leistet und die wahre Liebe einer Frau erlangt, kann er gerettet werden. Doch dies scheint unmöglich, denn wie soll man für etwas Wiedergutmachung leisten, das bereits vor 270 Jahren geschehen ist?





Das hier ist jetzt aber wirklich meine letzte Frage. Hast du noch irgendwelche abschließenden Worte?


Ja, lasst euch nicht einreden, dass SPler Autoren sind, die so schlecht schreiben, dass sie keinen Verlag bekommen. Viele meiner Kolleg*innen, und auch ich, haben diesen Weg bewusst gewählt. Wir sind nicht schlechter als Verlagsautoren, sondern wir waren es nur leid, in Schubladen gedrückt zu werden. Ich kann nur von mir reden, aber meine Geschichten sind so, wie meine Protas sie mir erzählen. Ich lasse sie dann fließen. Wenn ich es dadurch schaffe, auch nur eine Leser*in für ein paar Stunden den Alltag vergessen zu lassen, dann habe ich genau das erreicht, was ich wollte.


Ganz lieben Dank für dieses Interview. Es hat mir sehr großen Spaß gemacht.

Alles Liebe,

Eure Daniela Vogel


 

Liebe Daniela, auch von mir ein großes Dankeschön, dass du dir die Zeit genommen hast, all meine Fragen zu beantworten. Es hat mir wirklich wahnsinnig Spaß gemacht, dich besser kennen zu lernen. Ich freue mich schon darauf, mehr von dir zu lesen.


Wenn ihr jetzt noch mehr über Daniela und ihre Bücher lernen wollt, schaut unbedingt auf ihrer Website vorbei. Dort findet ihr alles über sie und ihre Bücher. Vergesst auch nicht, Daniela auf Instagram und Facebook zu besuchen, um immer auf dem Laufenden zu bleiben.


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